Freitag, 26. August 2011

Tag Neunzehn

Gewicht: 79,6 kg

Zum Frühstück gab es Brot und zwei Eier.

Zum Mittag gab es grünen Salat und Polenta mit Gemüse.

Zum Abendessen hab ich mir einen PULS gekocht, diesmal ohne Bohnen.

Hier das Rezept:

1 Tasse Gerste (ganze Körner)
3 Zehen Knoblauch
2 Eier
Olivenöl
Meersalz
Pfeffer
Die Gerste mit dem kleingeschnittenen Knoblauch in Olivenöl rösten und dann mit 2 Tassen Wasser ablöschen. 30 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die letzten 3 Minuten vorsichtig zwei Eier unterheben, so dass die Dotter nicht kaputt gehen.












Tag Achtzehn

Gewicht: 78,4 kg

Zum Frühstück gab es Brot und zwei Eier.

Zum Mittag gab es Penne Alarabiata, weil meine Freundin sich weigert, gladiatorisch zu essen. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Zum Abendessen gab es dafür den reinsten "ungepimpten" PULS GLADIATORUM. Genau so, wie er bei Galenos beschrieben wird.

Hier das Rezept:

1 Tasse Gerste (ganze Körner)
1 große Zwiebel
3 Zehen Knoblauch
1 Dose weiße Bohnen
Olivenöl
Fischsoße
Pfeffer

Die Zwiebel klein schneiden und in reichlich Olivenöl anbraten. Die Knoblauchzehen schälen und in kleine Scheiben schneiden, kurz mit anbraten. Die Gerstenkörner dazu und mit 2 Tassen Wasser auffüllen. 15 Minuten kochen, dann die gewaschen Bohnen dazu und nochmal 15 Minuten kochen. Mit Fischsoße und Pfeffer abschmecken.
Das ist ein Gericht, das man ohne Wiederwillen über lange Zeit jeden Tag essen kann. Es ist sehr lecker ohne "originell" zu sein. Sowie Cornflakes oder Müsli, die man ja auch sein Leben lang jeden Morgen essen kann, ohne, dass es einem zuviel wird.








































Tag Siebzehn

Gewicht: 78,4 kg

Zum Frühstück gab es nix.

Zum Mittag gab es einen grünen Salat mit Croutons und geröstem Sesam sowie Tomaten mit Mozarella.

Zum Abendessen gab es eine vegetarische Pizza, weil ich bei meiner Freundin übernachtet habe und somit ernährungstechnisch improvisieren mußte.


Mittwoch, 24. August 2011

Interessantes über Bohnen

In der aktuellen Ausgabe der "Muscle and Fitness" (September 2011) steht ein kleiner Artikel darüber, dass Bohnen die Eigenschaft haben, den glycemischen Index von Nahrungsmitteln zu senken. Das heißt die Kohlenhydrate in der Nahrung führen zu einem langsameren Anstieg des Blutzuckers.

Witzig ist vor allem, dass  später im Heft Pillen mit Bohnenextrakt beworben werden. Das ist typisch für Bodybuilder. Ein Nahrungsergänzungsmittel entwickeln, statt das Nahrungsmittel selbst zu konsumieren. Was ja zu einfach wäre.

Somit haben wir einen weiteren positiven Aspekt des gladiatorischsten aller Gladiatoren-Nahrungsmittel, dem PULS GLADIATORUM. Durch die Kombination von Gerste und Bohnen wird nicht nur die biologische Wertigkeit der Proteine erhöht, sondern durch bestimmte Enzyme in den Bohnen auch die Resorbtionsgeschwindigkeit der Kohlenhydrate verlangsamt, was nur zuz einem langsamen Anstieg des Blutzuckers führt.

Einen fundierten Artikel dazu findet man hier:
http://www.nutritionj.com/content/10/1/24


Tag Sechszehn

Gewicht: 78,7 kg

Zum Frühstück gab es nix.

Zum Mittag gab es einen grünen Salat und Hirse mit Gemüse. Es war so eine Art Ratatouille...nur leckerer. Ich werde mal diverse vegane Rezepte meiner Mom hier posten.

Abends gab es PULS FUNDAMENTUM CON PANE. Ich brauchte etwas, das schnell geht und keine tierischen Fette und Proteine enthält, da wir ein dermaßen brutales Workout im Training gemacht haben, dass ich kaum mehr laufen konnte. Etwas, das mir schwer im Magen liegt, hätte mich umgebracht. Hunger hatte ich aber ohne Ende. Also? FUNDAMENTUM!

Hier das Rezept:

1 Dose weisse Bohnen
1/2 Tasse rote Linsen
Olivenöl
1 Tasse kleingeschnittene Möhren
Fischsoße
Pfeffer
Cumin (Kreuzkümmel)

Alle Zutaten gleichzeitig zusammen mit 2 Tassen Wasser in eine tiefe Pfanne geben und 15 Minuten kochen. Fertig! Einfacher und schneller geht nicht.




Tag Fünfzehn

Gewicht: 78,9 kg

Zum Frühstück gabs Brot und Käse.

Mittags gab es nix.

Zum Abendessen gab es wieder PULS.

Hier das Rezept:

1 halbe Tasse Hirse
1 Dose weisse Bohnen
1 kleine Dose schwarze Oliven
1 kleine Dose Kapern
1/2 Bund Frühlingszwiebeln
Olivenöl
Fischsoße
Pfeffer

Alle Zutaten ,bis auf die Frühlingszwiebeln,  mit 2 Tassen Wasser in eine tiefe Pfanne geben und 10 Minuten kochen. Dann die kleingeschnittenen Frühlingszwiebeln dazu und nochmal 5 Minuten kochen. Wenn man die Fischsoße durch Sojasoße oder Salz ersetzt ist dieses Gericht vegan.


Dienstag, 23. August 2011

Tag Vierzehn

Gewicht: 78,9 kg

Ich wußte, was kommt. Also habe ich nix zum Frühstück und nix zum Mittag gegessen. Ich war zum "Grillen" eingeladen. Habe mir erlaubt zu "sündigen"...soll heißen "Fleisch essen". Was ich auch gemacht habe: 3 Würstchen und eine Schweinesteak.

Himmel! Was gings mir schlecht. Es war ja lecker, aber ich hatte über stunden das Gefühl, zu platzen. Früher habe ich oft die doppelte Menge gegessen und war dann auch kaputt. Habe aber immer gedacht, das läge am Alkohol. Nein, es liegt am Fleisch. Fleisch und Training an einem Tag geht nicht. Wenn du das Fleisch vorher ißt, bist du zu kaputt, um hart zu trainieren. Ißt du es anschließend, raubt es dir Kapazitäten, die dein Körper zur Regenerstion braucht. Fleisch geht nur an trainingsfreien Tagen. Wenn überhaupt.

Sonntag, 21. August 2011

Tag Dreizehn

Gewicht: 78,9 kg

Zum Frühstück gab es Brot und Hartkäse.

Zum Mittag hab ich nix gegessen.

Abends war ich bei meiner Freundin und mußte improvisieren. Ich hab mir eine vegetarische Pizza bestellt. Wenn man schon nicht gladiatorisch essen kann, so kann man wenigstens ein paar Prinzipien anwenden. Kein Zucker! Kein Fleisch!

Tag Zwölf

Gewicht: 79,0 kg

Zum Frühstück gab es Brot und Hartkäse.

Zum Mittag gab es ein Omelette. Mein BJJ-Trainer Michael Hockenjos war zu Besuch und ich habe für zwei gekocht.

Hier das Rezept:

6 Eier
3 Löffel 1050 Weizenmehl
Fischsoße
1 Bund glatte Petersilie
1 kleine Dose schwarze Oliven
2 Scheiben Feta
1 Bund Frühlingszwiebeln
Olivenöl

Die Eier mit etwas Öl und dem Mehl verquirlen. Die Mischung in die Pfanne gießen und die kleingeschnittenen Frühlingszwiebeln und Petersilie, sowie die Oliven und den Käse darüber geben. Deckel drauf und bei kleiner Hitze braten. Man kann es wenden oder auch nicht.

Abends gab es Tomaten mit Mozarella und Bohnensalat der von eine Feier übrig war. Dieses Rezept wird auch nachgereicht, weil es ebenfalls von meiner Mutter ist.




Tag Elf

Gewicht: 78,9 kg

Zum Frühstück gabs nix.

Zum Mittag gab es einen grünen Salat mit Radieschen und geröstetem Sesam und einen warmen Linsensalat. Der Linsensalat war von meiner Mutter, wesewegen ich das Rezept erst zu einem späteren Zeitpunkt hier nochmal veröffentliche.

Abends gab es einen PULS mit Pilzen.

Hier das Rezept:

2 Schälchen braune Champions
1 Zwiebel
1 Tasse Hirse
1 Packung Maronen
1 kleine Dose schwarze Oliven
Fischsoße
Pfeffer
Olivenöl

Die Zwiebel mit viel Olivenöl anbraten. Hirse mit der dreifachen Menge Wasser dazu geben. 10 Minuten kochen lassen. Dann die kleingeschnittenen Pilze, Oliven und die Maronen zugeben. Mit Fischsoße und Pfeffer würzen. Nochmal 10 Minuten köcheln lassen.




Mittwoch, 17. August 2011

Theorie I

Nachdem uns schon sehr früh in CARNUNTUM eine positive Veränderung an uns aufgefallen war, brachten wir sie interessanterweise sofort mit unserer dortigen Ernährung in Verbindung. Dies wohl aus dem Grunde, dass die Ernährung der einzige wirklich andere Parameter war. Wir trainierten genauso viel und genauso oft wie in der Vorbereitung auch, jedoch reagierte der Körper ganz anders auf das Training. Wir beobachteten jetzt ganz genau, was wir aßen. In CARNUNTUM selbst konnten wir keine Erklährung für die extrem positiven Effekte finden.

Erst in der Nachbearbeitung zuhause begann ich, das Internet, die Büchereien und Buchhandlungen nach Ernährungs-Modellen zu durchforsten. Ich bin dabei auf ein paar sehr interessante Ansätze gestoßen, die zumindest einen Teil der Resultate erklärbar machen. Vorneweg möchte ich jedoch sagen, dass die gladiatorische Ernährung in ihrer Art, Nahrungsmittel auszuwählen und zu kombinieren, die vielleicht einfachste und wirkungsvollste Sportler-Ernährung, die wir bisher kennen, ist.

Hier der erste Theorie-Ansatz:

Vielen ist der Begriff "Säure-Basen-Balance" geläufig. Das menschliche Blut und diverse andere Körperflüssigkeiten brauchen einen bestimmten ph-Wert, damit wir gesund und leistungsfähig bleiben. Die Mechanismen, welche diesen Wert konstant halten, sind sehr leistungsfähig. Sie halten unser Blut auch unter wiedrigen Ernährungs- und Lebensbedingungen "neutral". Ob dieser gewaltigen Leistungsfähigkeit dieser Regelsysteme stellt die konstannte Konfrontation mit säurebildenden Nahrungsmitteln den Körper unter enormen Stress. Das Gesamtwohlbefinden leidet. Nach längerer Zeit entsehen auch Krankheitsbilder direkt durch die "Übersäuerung" oder werden zumindest durch sie verstärkt. Eine Ernährung, die zumindest ausgeglichen ist, wird von jedem Mediziner angeraten. Die gladiatorische Ernährung ist nicht nur "ausgeglichen", sie ist "basisch". Sie neutralisiert somit auch Säurebildner, die bei dem verstärkten Stoffwechsel des Athleten entstehen. Sie nimmt Stress vom System, das somit mehr Resorcen hat, zur Regenaeration unf Hypertrophie.

Beispiel:

Schaut man sich die PRAL-Werte des PULS, den ich heute Abend gegessen habe, an, so wird man erstaunt sein. PRAL steht für "potential renal acid load", was "potentielle Säurebelastung der Nieren" bedeutet. Die PRAL-Werte werden in "Milliäquivalent" (mÄq) angegeben.

80g Oliven                =  -0,48 pro 100g
60g Kapern               =  -32,3 pro 100g
250g weiße Bohnen  =   - 9,9 pro 100g
10g Olivenöl             =   0,02 pro 100g
10g Petersilie            =  -15,5 pro 100g
10g Majoran             =   - 7,5 pro 100g
60g Hirse                  =   2,46 pro 100g

Das ergibt einen PRAL-Wert von -45,34 mÄq!!!!!!!! Das ist für eine einzelne nährende, sättigende, einfach zuzubereitende und schmackhafte Mahlzeit unglaublich gut.




Tag Zehn

Gewicht: 79,0 kg


Zum Frühstück gab es in Ei gewendetes und gebratenes Brot.

Zum Mittag gab es einen großen Salat mit Radischen und geröstetem Sesam.

Zum Abend gab es einen modifizierten PULS....so zu sagen: ALITER  PULS

Hier das Rezept:

1 kleine Dose schwarze Oliven
1 kleine Dose Kapern
1 Dose weisse Bohnen
1/2 Tasse Hirse
Olivenöl
Majoran
Petersilie

Die halbe Tasse Hirse mit 2 Tassen Wasser aufkochen. Bei den Bohnen, Kapern und Oliven den Sud abgießen und zur Hirse dazu geben. Den Majoran und die Petersilie klein hacken und ebenfalls dazu. 15 Minuten köcheln lassen. Zum Abschmecken noch Salz und Olivenöl beigeben.


Dienstag, 16. August 2011

Tag Neun

Gewicht: 79,1 kg

Zum Frühstück habe ich wie fast immer nix gegessen. Wie kommt das? Man muß bedenken, dass ich erst esse, wenn ich nach dem Training zuhause angekommen bin und gekocht habe. Das ist meist gegen 22.30 Uhr. Oft sogar später. Diese Mahlzeit ist auch meist meine reichhaltigste. Es ist also nicht verwunderlich, dass ich morgens keinen Hunger habe. Meine erste Mahlzeit ist somit das Mittagessen.

Zum Mittagessen gab es Tomaten mit Mozarella und Cuscus. Tomaten kamen wie der Mais auch zwar erst mit Kolumbus, aber ich war eingeladen und dieses Gericht werde ich auch in der zweiten Phase, wo ich nur nach den Prinzipien esse, zubereiten.

Abends gabs dann wieder was gladiatorisches: Bohneneintopf

Vorneweg! Das hat mir jetzt von allen Sachen, die ich bis jetzt gekocht habe, am allerbesten geschmeckt. Das kann man auch kochen, wenn man Gäste hat.

Hier das Rezept:

1 Dose weiße Bohnen
1 kleine Dose schwarze Oliven
1 kleine Dose Kapern
1/2 Tasse rote Linsen
1 kleine Zwiebel
Olivenöl
frische Petersilie
frischer Majoran
Meersalz
1 Ei

Die Zwiebel schneiden und in Olivenöl anbraten. Die Bohnen, Kabern, Oliven ohne den Sud dazu geben. Die roten Linsen und zwei Tassen Wasser dazu. Die Petersilie und den Majoran klein schneiden und dazu geben. 10 Minuten kochen lassen. Dann das Ei unterheben und nochmal 5 Minuten ziehen lassen.



Tag Acht

Gewicht: 80,0 kg

Zum Frühstück gab es Brot mit Butter.

Zum Mittag gab es Brot mit Ei.

Zum Abendbrot gab es endlich richtiges Essen: Zwiebelsuppe mit Bohnen

Hier das Rezept:

1 große Zwiebel
1 Dose weiße Bohnen
Olivenöl
2 Knoblauchzehen
1 Ei
Pfeffer
Thymian
Fischsoße
Fetakäse

Die Zwiebel mit einem Gemüsehobel in dünne Ringe raspeln und in reichlich Olivenöl anbraten. Dann den Koblauch zerquetschen und zugeben. Die gewaschenen Bohnen dazu und mit Wasser auffüllen. Mit Pfeffer, Thymian und Fischsoße (oder Meersalz) würzen. Wenn die heiße Suppe in der Tasse ist, kann man noch ein Ei darüber geben und etwas Feta hinein brocken.

Kochzeit: 15 Minuten

Bei meinen Rezepten reicht die Menge für 2 "normale" Personen oder einen sehr hungrigen Athleten.




Montag, 15. August 2011

Interessante Beobachtung in CARNUNTUM

Der Schwerpunkt des Projektes lag auf der Rekonstruktion der Kampfes- und Trainingsweisen der römischen Gladiatoren. Wir beobachteten zunächst nur diesen Aspekt. Die gladiatorische Ernährung befolgten wir nur, um authentischer zu sein. In der zweiten Woche bemerkten jedoch zwei Probanten interessante Phänomene bei sich und sprachen mich darauf an. Wir befragten daraufhin die gesamte Gruppe und bekamen übereinstimmende Aussagen.

Trotz eines sehr hohen Trainingspensums von 6 bis 9 Stunden Training täglich ohne Pausentag, kam es zu einigen sehr bemerkenswerten Phänomenen, die wir direkt oder indirekt mit unserer speziellen Ernährung in Verbindung brachten:

  • Es stellte sich bei den Probanten kein oder nur sehr geringer Muskelkater ein, der wenn er überhaupt auftrat, bereits nach einem Tag ausgeheilt war.
  • Alle Probanten berichteten über ein Gefühl der stärkeren Wachheit und Leistungsfähigkeit.
  • Die Ermüdungsresistenz war deutlich erhöht im Verhältnis zu den Leistungen des Vormonats und steigerte sich nach wenigen Tagen nochmals.
  • Die Schmerztoleranz bei Muskelversagensübungen im Kraftbereich war stark erhöht (statt Versagen bei 12 bis 15 Wdh. Wurden jetzt 15 bis 20 Wdh. erreicht).
  • Regelmäßiger Stuhlgang (3- bis 5-mal täglich) Es traten weder Durchfall noch Verstopfung bei keinem der Probanten auf.
  • Es kam zu Gewichtsverlust bei Übergewichtigen und Gewichtszunahme bei Untergewichtigen. Alle Teilnehmer nährten sich dem Ideal eines athletischen Körpers an. Es kam generell zu einer Normalisierung der Physis.

All dies brachten wir zum einem mit dem in Verbindung, was wir aßen, aber andererseits auch mit dem, was wir vor allem nicht aßen!

Kein Zucker!
Kein Fleisch!
Kein Alkohol!
Kein Koffein!

Wir hatten eine sehr interessante Beobachtung gemacht. Was wir jedoch nicht konnten, war, es zu erklären. Wir hatten einfach keine Theorie dazu. Dies sollte mich die folgenden Monate nicht mehr loslassen....


Sonntag, 14. August 2011

Tag Sieben

Gewicht: 79,6 kg

Heute morgen gab es den Rest der Kichererbsen und Linsen.

Zum "Mittag" gab es "Spundenkäse" eine rheingauer Spezialität. Ist eine Art MORETUM....Naja!

Zum Abendessen gab es ein Gericht aus dem APICIUS:
 PORROS MATUROS (gekochter Lauch) dazu noch MORETUM und PANEM ASSUM (Röstbrot)

Hier das Rezept für den Lauch:

2 Stangen Lauch
Olivenöl
Meersalz
Fischsoße
Weinessig
Honig

Den Lauch vierteln und in etwa 3 cm lange Streifen schneiden und dannach gründlich waschen. Die Streifen in einem Sud aus Wasser, Olivenöl und Meersalz etwa 15 Minuten kochen. Abgießen und in einer Platte anrichten.
Für die Soße mischt man jeweils 2 Esslöffel Honig, Essig, Fischsoße mit 6 Esslöffeln Olivenöl. Die Soße über den angerichteten Lauch gießen.


Tag Sechs

Gewicht: 80,5 kg

Da ich außer Haus genächtigt hatte, mußte ich beim Frühstück "improvisieren". Ich habe drei Stück Gemüsepizza gegessen.

Mittags war ich bei meinem Schwertschmied Stefan Fromm im Saarland. Ich habe in einem türkischen Restaurant gegessen. Bulgur mit Schafskäse und Salat. Das ist von der eigentlichen Gladiatoren-Diät nicht allzuweit entfernt. Ich führe ein normales Leben im 21. Jahrhundert und will nicht zu "beckmesserisch" sein. Wenn ich aus Amerika zurück bin werde ich nochmals für 40 Tage gladiatorisch essen. Diesmal allerdings nur nach den Prinzipien. Also durchaus moderne Lebensmittel verwenden.

Abends gab es dann endlich wieder richtiges Gladiatoren-Essen:
 CICER ET LENTICULA (Kichererbsen mit roten Linsen)

Hier das Rezept:

1 Tasse rote Linsen
1 große Zwiebel
1 Dose Kichererbsen
1 Tasse kleingeschnittene Möhren
Olivenöl
IQUAMEN (Fischsoße)
Pfeffer
Kreuzkümmel (Cumin)

Die Zwiebel kleinschneiden und in viel Olivenöl anbraten. Die roten Linsen dazu und mit 2 bis drei Tassen Wasser auffüllen. Je nachdem ob man es eher "eintopfig" oder eher "suppig" will. Rote Linsen zerfallen beim Kochen! Das soll auch so sein. Nach etwa 10 Minuten gibt man die gewaschen Kichererbsen und die kleingeschnittenen Möhren dazu. Jeweils ein Teelöffel gemahlenen Pfeffer und gemahlenen Kreuzkümmel dazu. Statt Salz schmeckt man dieses Gericht wie die Römer mit IQUAMEN ab. Es gibt im Asia-Laden ein absolut identisches Produkt: thailändische Fischsoße. Es ist eigentlich keine Soße! Sondern ein flüssiges Gewürz...eigentlich ein Salzersatz.

Dieses Gericht zählt zu meinen absoluten Liblingen. Es ist schnell, einfach und extrem lecker.


Tag Fünf

Gewicht: 79,3 kg

Wie so oft hatte ich morgens keinen Hunger und habe nix gegessen. Ich esse NUR, wenn ich hungrig bin. Auch esse ich solange, bis ich nicht mehr hungrig bin. Ich esse mich immer satt.

Mittags gab es wieder einen großen Salat mit Radieschen und geröstetem Sesam.

Abends gab es nur Brot, Olivenöl, Oliven und Schafskäse.

Donnerstag, 11. August 2011

Tag Vier

Gewicht: 79,7 kg

Zum Frühstück gab es nix. Hatte einfach keinen Hunger. Das ist bei mir nicht ungewöhnlich.

Zum Mittag gab es einen Salat mit Crutons und geröstetem Sesam.

Abends gab es eine Bohnensuppe mit selbstgebackenem Brot und POSCA. Die Suppe ist recht scharf, aber nicht auf eine mexikanische oder indische Art, sondern irgendwie europäisch frisch. Auf jeden Fall sehr lecker. Ich habe mich für ein Abendessen ohne tierisches Protein entschieden, weil ich heute ein sehr intensives Workout hatte und ich mich mit tierischem Protein im Bauch einfach nicht schnell genug regeneriere.

Hier das Rezept:

2 Zwiebeln
1 kleine Dose schwarze Oliven
1 Dose weiße Bohnen
Olivenöl
Honig
Thymian
Pfeffer
Oregano
Meersalz

Die Zwiebeln kleinschneiden und in viel (!) Olivenöl anbraten. Sobald sie braun sind die Oliven und die Bohnen dazu geben. Beide vorher gründlich mit Wasser spülen. Mit drei Tassen Wasser auffüllen. Einen Teelöffel Pfeffer, einen Teelöffel Meersalz, einen Teelöffel Thymian und einen Teelöffel Oregano im Mörser fein zermalen. Das Pulver auch dazu geben, noch einen Esslöffel Honig dazu und 10 Minuten kochen lassen.



Mittwoch, 10. August 2011

Ästhetik der Gladiatur


    Körperliche Gewalt an Menschen und das Töten von Tieren waren in der antiken Lebenswelt allgegenwärtig. Der Gladiator musste sich nicht daran gewöhnen. Das eigene Leben war viel akuter und grundlegend bedroht, als das der Projektteilnehmer. Nicht nur daher ist der Unterschied in der grundlegenden Motivation zu hartem Training ein fast Unüberwindbarer.
    Da nicht-virtuose und un-unterhaltsame Kämpfer im Fall der Niederlage durchaus hingerichtet werden konnten, erstreckt sich diese Motivation sogar noch über die des reinen Überlebens im Kampf hinaus. Man musste dabei auch noch elegant und gut aussehen, und war sicher bereit, alles dafür zu tun. Ästhetik spielte eine größere Rolle als die Effizienz, jedoch bei gleich bleibender Effektivität. Hier liegt ein immenser Unterschied sowohl zu moderner Kampfkunst als auch zu mittelalterlichem Fechten.


    Tag Drei

    Gewicht: 80,8 kg

    Zum Frühstück gab es Rührei mit selbstgebackenem Brot und einen Apfel.

    Zum Mittagessen gab es den restlichen PULS von gestern Abend.

    Zum Abendessen gab es sauren PULS.

    Hier das Rezept:

    1 Zwiebel
    1 Dose weiße Bohnen
    1/2 Tasse Hirse
    1 Glas Silberzwiebeln
    Olivenöl
    Salz
    Thymian
    Oregano
    Pfeffer

    Die Zwiebel klein schneiden und und in reichlich Olivenöl anbraten. Die Hirse, zwei Tassen Wasser und einen Teelöffel Meersalz dazu. 10min kochen lassen, dann das Glas Silberzwiebeln mit (!) dem Sud und die Bohnen ohne den Sud (!) dazu geben. Mit reichlich Thymian, Oregano und Pfeffer würzen. Aufkochen lassen und vom Feuer nehmen und dann die Hirse noch 5 bis 10 Minuten quellen lassen.

    Dienstag, 9. August 2011

    AMYGDALA CUM UVIS PASSIS

    Mandeln mit Rosinen zu kombinieren war schon zu Römerzeiten bekannt. Aus dieser Nuss-Trockenfrucht-Mischung hat sich unser heutiges Studentenfutter entwickelt. Üblich war auch die Zugabe von Pinienkernen, die damals recht billig waren...es heute aber nicht mehr sind, weswegen ich darauf verzichte.
    Die Kombination von Mandeln und Rosinen ergibt einen gerade zu idealen Snack für zwischendurch und ist durch die Nährstoffzusammensetzung perfekt für den trainierenden Athleten. Ich mische mir immer eine Dose und habe sie während des Trainings dabei.


    Tag Zwei

    Gewicht: 81,6 kg

    Zum Frühstück gab es nix. Ich hatte Kopfweh und habe länger geschlafen.

    Zum Mittagessen gab es einen grünen Salat mit Radischen, dazu selbstgebackenes Brot und ein Stück Hartkäse.

    Zum Abendessen gab es Hirse-PULS und Zuccinis mit Schafskäse.

    Zum zweiten Abendessen (nach dem Training) gab es PULS GLADIATORUM aus Hirse und weißen Bohnen.

    Rezepte:

    PULS aus Hirse

    Hirse verwende ich gern, wenn es schnell gehen muss. Die Hirse wird mit Wasser im Verhältnis 1 zu 2 aufgekocht, bis die Hirse das komplette Wasser aufgesogen hat. Ich gebe noch Salz oder Fischsoße (IQUAMEN) ins Wasser.

    Zuccinis mit Schafskäse

    1 Zwiebel
    1 Zuccini
    1 Schafskäse

    Die Zwiebel kleinschneiden und in reichlich Olivenöl anbraten. Die Zuccini waschen und in Scheiben schneiden oder hobeln. Die Scheiben zu den Zwiebeln geben und braten. Erst ganz zum Schluß den gewürfelten Schafskäse dazu, damit er nicht zerschmilzt.

    MORETUM

    MORETUM ist eine römische Käsecreme. Sie wird zu allen Gelegenheiten (vor allem aber zum Frühstück) mit Brot gegessen. Ihren Namen hat sie von der Reibeschale,dem MORETIUM, in der sie hergestellt wurde. Der Schafskäse wird mit Olivenöl zu einer Paste gerieben und mit Knoblauch (ALLIUM), Selleriegrün (APIUM) und Weinraute (RUTA) vermischt.

    Ich stelle sie ganz puristisch meist ohne jedes Gewürz her. Dazu verwende ich keinen Mörser sondern ganz trivial einen Zauberstab (Pürrierstab).

    Man kann sie auch sehr gut, wie im Bild zu sehen, als Zugabe zum PULS essen.

    Montag, 8. August 2011

    Tag Eins

    Gewicht: 82,6 kg

    Zum Frühstück gabs Brot mit MORETUM und Oliven.

    Mittags gabs eine selbstgemachte Pizza. Ja, ja! Ich weiß...es gab keine Tomaten und so. Aber die Pizza war von meiner Mama und vegetarisch. Außerdem geht es bei diesem Versuch nicht um eine historisch korrekte Umsetzung, sondern um eine Umsetzung der Prinzipien. Wobei ich aber zugeben muss, dass ich schon versuche recht korrekt zu sein. Das macht einfach mehr Spass.

    Abends hab ich mir einen Bohnen-Zuccini-Eintopf gemacht. Dazu gabs von meinem selbstgebackenen Brot und Posca.

    Hier das Rezept:
    1 Dose weiße Bohnen
    1 kleine dose schwarze Oliven
    1 Zuccini
    1 Zwiebel
    Olivenöl
    Meersalz
    Gewürze
    geriebener Hartkäse

    Die Zwiebeln klein schneiden und in reichlich (!) Olivenöl anbraten. Sobald die Zwiebeln braun werden, die gewaschenen Bohnen, kleingeschnittenen Zuccini und Oliven dazu. Mit etwas Wasser auffüllen. Mit Salz, Gewürzen und dem Hartkäse abschmecken.

    Kochzeit 15 Minuten



    Brotbacken


    Die Römer haben das Brot zuhause mit einer so genannten TESTUO (Schildkröte) gebacken. Dazu wird der Teig unter eine Tonschale gelegt und diese mit Glut überhäuft. Der "Römertopf" hat hier seinen Ursprung. Ich kopiere das Verfahren, indem ich einen gußeisernen Topf im Ofen auf 250 Grad aufheize und das Brot darin backe.

    • 4 Tassen 1050 Weizenmehl mit einer Mischung aus 2 Tassen Wasser + 2 Teelöffeln Salz + 1/4 Block Hefe verrühren.
    • 12 Stunden gehen lassen.
    • Aufkneten und in Topf geben.
    • 1 Stunde backen. 

    Sonntag, 7. August 2011

    Tag Null

    Bei der Rekonstruktion gladiatorischen Lebens während des Gladiator-Projektes der Universität Regensburg 2010 sollte unbedingt auch die Ernährung der Gladiatoren berücksichtigt werden. Durch die Angaben des griechischen Arztes Galen konnte man sehr genau die verwendeten Nahrungsmittel bestimmen.

    Die 25 Probanden sollten sich zwar schon im Vorfeld gladiatorisch ernähren, was aber nicht sichergestellt und überwacht werden konnte. Eine strenge gladiatorische Diät war erst in CARNUNTUM möglich.

    Bei der Auswahl der Nahrungsmittel wendeten wir folgende Kriterien an:

    • Das Nahrungsmittel muss damals stark verbreitet gewesen sein
    • Das Nahrungsmittel muss damals wie heute preiswert gewesen sein
    • Das Nahrungsmittel muss sich mit den Angaben Galens decken
    • Das Nahrungsmittel muss ohne Kühlung mind. 48 Stunden haltbar sein

    Dass wir keine Lebensmittel verwendet haben, die im Mitteleuropa des 1. Jahrhunderts nach Christus noch gar nicht bekannt waren, ist wohl eine Selbstverständlichkeit. Also keinen Kaffee oder Tee, kein Mais oder Tomaten, weder Kartoffeln noch rote Bohnen, Paprika oder Reis - nichts davon.

    Wir haben bestimmte Lebensmittel jeden Tag zu jeder Zeit (Brot, Öl, Äpfel), einiges nur zu bestimmten Mahlzeiten (Hülsenfrüchte, Gemüse) und anderes (Käse, Eier, Milch, Honig) nur jeden zweiten Tag zur Verfügung gestellt.

    Es gab drei feste Mahlzeiten am Tag, die gemeinsam eingenommen wurden:

    Frühstück gegen 08.00 Uhr

    Mittagessen gegen 12.00 Uhr

    Abendessen gegen 18.00 Uhr

    Als Snack standen Äpfel und Oliven zur Verfügung. Tagsüber wurde ausschließlich Wasser getrunken. Nach dem Abendessen wurde Posca gemacht. Ein Mischgetränk aus 10 Teilen Wasser und einem Teil Wein. An Regentagen wurde den Gladiatoren noch ein Sud aus Salbei und Kamille gegeben.

    Mögliche Nahrungsmittel zum Frühstück:

    Mischbrot, Gerstenschrot, Olivenöl, Schafskäse, Äpfel, Honig, Datteln

    Mögliche Nahrungsmittel zum Mittag- und Abendessen:

    Mischbrot, getr. Bohnen, getr. Linsen, getr. Kickererbsen, Schafskäse, Zwiebeln, Karotten, Gurken, Salat, Oliven, Olivenöl, Äpfel, Aprikosen, Datteln, Gewürze und Knoblauch

    Einkaufsliste:

    Wasser
    billiger Rotein
    Hirse
    Gerstenschrot
    1050er Mehl
    Hefe
    Bohnen (getrocknet und aus der Dose)
    Linsen (getrocknet und aus der Dose)
    Kichererbsen (getrocknet und aus der Dose)
    Sesam (geröstet)
    Pfeffer
    Kreuzkümmel
    Meersalz
    Oliven
    Olivenöl
    Weinessig
    eingelegtes Gemüse
    Zwiebeln Äpfel
    Zuccini
    Trockenfrüchte (Rosinen, Datteln, Feigen)
    Nüsse (Mandeln, Haselnüsse)
    Eier
    Schafskäse
    Knoblauch